Andratx macht sich hübsch – Aufräumen im großen Stil
Was vor rund einem Jahr mit dem Hafenbecken von Port d’Andratx begann, findet nun im finanziell größten Brocken der Müllbeseitigung seinen Abschluss. Die Chancen stehen gut, dass Andratx pünktlich zum Saisonstart mit der Sonne um die Wette strahlt und zur suabersten Gemeinde Mallorcas wird.
Vor rund einem Jahr beschloss der Club Vela, der den Hafen von Port d’Andratx verwaltet, sein Hafenbecken zu säubern. Schließlich landete immer wieder Müll im Wasser anstatt in den Abfallbehältern. Über die Menge staunten selbst alteingesessene Bootseigner und Taucher nicht schlecht: Insgesamt fünf Tonnen Unrat beförderten die Mitarbeiter der dazu engagierten Tauchfirma an die Oberfläche, darunter sogar ein Boot.
Was im Hafenbecken zum Großteil auf Unachtsamkeit beruhte, hatte in der Nähe einer Wohnsiedlung illegalen Charakter. In Port d’Andratx ermittelte die Polizei wegen einer illegalen Deponie. Polstermöbel, Kühlschränke und Bauschutt erzürnten die Gemeindevertreter, denen es ernst ist mit einer sauberen Gemeinde. Sie kündigten überdies strenge Strafen für jene an, die nicht mehr Benötigtes einfach irgendwo abladen.
Eine Grundschule beteiligte sich ebenfalls engagiert. Während einer Wanderung entdeckten sie in der Bucht Cala en Basset jede Menge achtlos weggeworfenes Plastik, Getränkedosen und Fast Food Behälter. Spontan beschlossen sie, den Müll einzusammeln, weil „es gar nicht schön aussah an diesem Strand“, wie sie meinten.
Der größte Brocken steht noch bevor. Die offizielle Müllhalde von Andratx ist zwar seit 1995 offiziell geschlossen, wurde aber von Einheimischen nach wie vor benutzt. Dieser von Weitem sichtbare Schandfleck störte nicht nur den Bürgermeister, sondern auch die Touristiker. Nun soll sämtlicher Unrat bis zur diesjährigen Sommersaison entfernt werden. Die Kosten von 700.000 Euro teilt sich die Gemeinde mit der Inselregierung.
Bleibt zu hoffen, dass sich das Bewusstsein in Andratx nun ändert und es sauber bleibt. Wünschenswert wäre es außerdem, dass andere Gemeinden auf Mallorca diesem Beispiel folgen. Nicht nur dem Umweltschutz zuliebe, sondern auch für einen blühenden Tourismus.
